Umgang mit Aggression

Wie gefährlich sind schwierige und auffällige Fahrgäste? Wie soll der Angestellte in Uniform auf Provokationen und aggressives Verhalten reagieren? Soll man sich auf einen verbalen Schlagabtausch mit dem Kunden einlassen, mit einer gekonnten Bemerkung den Ball zurückspielen oder einfach Schweigen und die Faust im Sack machen? Vielleicht führt die eine oder andere Reaktion zum Ziel - oft wird die Situation jedoch angeheizt, eskaliert und hinterlässt beim Fahrpersonal und den Fahrgästen ein schlechtes Gefühl. In diesem Kurs werden die Auslöser von Aggression & Gewalt untersucht und den Teilnehmenden Wege und Mittel gezeigt, wie sie eine Eskalation verhindern oder trotz Eskalation einen kühlen Kopf bewahren.

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Zielgruppe

Fahrer und Fahrerinnen im öffentlichen Linienverkehr (Kat. D)

Kursziele

  • Die Fahrer/innen setzen Sicherheitsbestimmungen und nötigenfalls auch Verhaltensregeln im Fahrzeug verhältnismässig durch.
  • Im Wissen um die unterschiedlichen an sie gestellten Erwartungen setzen die Fahrer/innen Prioritäten und schaffen es auch, sich nötigenfalls von ungerechtfertigten Ansprüchen abzugrenzen.
  • Die Fahrer/innen begegnen anderen Personengruppen ungeachtet ihrer Funktion oder des kulturellen Hintergrundes respekt- und verständnisvoll.
  • Sie sehen auch ein, dass ihr Gegenüber nicht in jedem Fall an einer offenen Kommunikation interessiert ist.
  • Die Fahrer/innen beschreiben Strategien, mit denen sie zur Entspannung von Konflikten und Aggressivität beitragen können.

CZV Themen

Der Kurs „Umgang mit Aggression" deckt die folgenden CZV Kriterien ab:

5.2 Kontakte mit Fahrgästen
6.6 Unterschiedliche Rollen
6.7 Kommunikation
7.5 Kriminalität, Gewalttaten


Bei Bedarf übernehmen wir für Sie die SARI-Administration und erstellen die CZV-Kursbescheinigungen für die Teilnehmenden.

Inhalt und Methodik

In diesem Kurs setzen sich die Fahrer/innen intensiv mit der Entstehung und dem Verlauf von Konfliktsituationen auseinander. Mit Filmanalysen von Überwachungsvideos werden die Fahrer/innen auf die Wendepunkte, die Auslöser und Anzeichen der zunehmenden Aggressivität des Gegenübers sensibilisiert. Damit wird das Verständnis gefördert, wie und weshalb Konflikte eskalieren und in welchen Phasen es möglich ist, deeskalierend einzuwirken. Zur Deeskalation erlernen die Fahrer/innen die von Percoms entwickelte 4A-Strategie und üben diese in verschiedenen Szenarien. Weiter erlernen die Fahrer/innen, wie sie sich aus spannungsgeladenen Situationen herausbringen, um nicht Opfer von Gewalttaten zu werden.

Mit kurzen Referaten, verschiedenen Einzel- und Gruppenarbeiten, Fallanalysen von Überwachungsvideos, Reflexionen im Plenum und dem Reality Training wird im Kurs eine aktive und praxisnahe Lernatmosphäre aufgebaut. Die Teilnehmenden können ihre eigenen Erfahrungen einbringen und profitieren von den praktischen Übungen in ihrem gewohnten Arbeitsumfeld – dem Bus.

Kursleitung

Jürg Hollenstein oder Franz Manser

Alle Deeskalationstrainer von Percoms AG sind ASA anerkannt und bringen einen polizeilichen Hintergrund mit, was diese Weiterbildung sehr praxisnah macht.

Besonderes

Im Fokus dieser CZV-Weiterbildung stehen verbale Konflikte zwischen Fahrgästen und Fahrpersonal. Das Erkennen von Eskalationsphasen ermöglicht eine Abwägung des eigenen Verhaltens, um nicht einfach alles über sich ergehen lassen zu müssen, anderseits aber auch nicht in eine tätliche Auseinandersetzung zu geraten. Als Basiskurs ermöglicht diese Einheit den Fahrer/innen, sich einen guten Überblick zum Thema Deeskalation zu verschaffen und erste Verhaltensansätze selbst in die Praxis umzusetzen. Als aufbauenden Folgekurs bieten wir Ihnen unser Deeskalation-Intensivtraining oder für die Abwehr von körperlichen Angriffen den Nicht-CZV-Kurs Notwehr - letztes Mittel an.